Sind Cloud-Server insgesamt schneller als dedizierte Server?

Sind Cloud-Server insgesamt schneller als dedizierte Server?

Ich habe in vielen Blogbeiträgen gelesen, zum BeispielHier, dass Cloud-Server etwas langsamer sind als dedizierte Server, da sie mehr Schichten durchlaufen müssen:

Dedizierte Server sind vor allem für Branchen geeignet, die Datenabruf und schnelles Computing erfordern. Da sie Daten lokal verarbeiten, treten bei der Informationsverarbeitung keine großen Leistungsverzögerungen auf. Die Rechengeschwindigkeit ist in Branchen wie dem E-Commerce, in denen jede Zehntelsekunde zählt, deutlich spürbar. Cloud-Server hingegen greifen über SAN auf Daten zu, die den Prozess zum Back-End der Infrastruktur durchlaufen. Die Anforderung durchläuft dann den Hypervisor, was wiederum zu einer zusätzlichen Latenz führt, die nicht reduziert werden kann.

Ich frage mich, ob dies immer noch zutrifft, wenn Sie einen internationalen Webshop haben, der viele Benutzer in Brasilien, den USA, Venezuela, Russland, Neuseeland, Deutschland, Israel usw. hat.

Wäre in diesem Fall nicht ein Cloud-Server schneller als ein einzelner dedizierter Server in Deutschland?

Antwort1

Das Bild ist differenzierter als Ihr Zitat erscheint (aber Ihr Zitat ist korrekt).

Als grobe Faustregel gilt, dass virtuelle Systeme (wie EC2-Instanzen) etwa 5 % langsamer sind, als die gleiche Hardware, wenn es sich um dedizierte Hardware handeln würde. Durch die Verwendung einer Cloud-Infrastruktur können Sie jedoch Anfragen parallelisieren und einen höheren Durchsatz erzielen.

Ebenso verursachen Lastverteiler, die im Grunde Proxy-Server sind und die Last verteilen, eine leichte Verzögerung. Dies kann jedoch durch Caching und die Handhabung der HTTPS-Verschlüsselung ausgeglichen werden. Dies geschieht häufig geografisch näher am Endbenutzer, was die Latenz verringern und die Gesamtgeschwindigkeit erhöhen kann.

Das Zitat scheint auch davon auszugehen, dass alles auf einem einzigen Server ausgeführt wird, aber die meisten herkömmlichen Hosting-Anbieter großer Websites teilen die Last ohnehin auf, indem sie ein ähnliches Frontend, Webserver und Datenbank-Backend auf jeweils unterschiedlichen Rechnern verwenden. Dies ist seit über 15 Jahren ein sehr gängiger Ansatz – lange vor der „Cloud“.

Beachten Sie, dass „die Cloud“ nur ein Marketing-Buzzword für „Computer anderer Leute“ ist – mehr nicht. Der Teufel steckt im Detail und (unangemessen) gemeinsam genutzte Cloud-Infrastrukturen können Ihnen zum Verhängnis werden, wenn die Ressourcen überbucht sind.

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